Themenabend „Flucht und Vertreibung“ in Schwerin
Schleswig-Holstein-Haus Schwerin (Puschkinstr. 12, 19055 Schwerin)
Vor 80 Jahren setzte mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine enorme Fluchtbewegung ein, deren tatsächliche Zahlen heute immer noch nach oben korrigiert werden.
Die Stiftung Mecklenburg beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen Flucht, Vertreibung und Migration. Hierzu ist auch eine Wanderausstellung entstanden, die bereits an zahlreichen Orten in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt wurde. Eine der Grundfragen mit Blick auf die regionale Flucht- und Vertreibungsgeschichte lautet: Wo blieben die Menschen, die in Mecklenburg ankamen, und unter welchen Umständen wurden sie untergebracht?
Dieser Frage geht die Schweriner Denkmalpflegerin Prof. Dr. Sabine Bock am 15. Oktober 2025 in ihrem Vortrag „Angekommen? Die neuen Bewohner der mecklenburgischen Herrenhäuser“ nach.
Der Vortrag zeigt auf, wie die Einquartierungen von Flüchtlingsfamilien in den leerstehenden Herrenhäusern vollzogen wurden und wie lange die Einquartierten in den zu großen Teilen unzureichenden Zuständen ausharren mussten. Neben dem Leid und der Not der geflüchteten Menschen stellten sich für die Verwaltung auch Fragen des Erhalts der Herrenhäuser. Ihre Funktion als Wohnsitz von Großgrundbesitzern war mit dem Kriegsende und der Vertreibung der Besitzer obsolet. Gleiches gilt für die pflegenden Strukturen für diese Häuser, die mit entsprechendem Personal verbunden gewesen waren. An vielen Punkten war die neu organisierte Denkmalpflege des Landes Mecklenburg ihren Aufgaben damals nicht gewachsen.
Der Vortrag im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus beginnt um 18:00 Uhr. Eintritt: 3 €. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 0385-77883820 oder per Mail an info@stiftung-mecklenburg.de.
Die Veranstaltung ist Teil des Themenjahres „Mobilität“ des Runden Tisches Landesgeschichte Mecklenburg-Vorpommern – ein Netzwerk mit mehr als 50 Institutionen und Einzelpersonen.
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