Vortrag "Shanghai als Zufluchtsort"

Schleswig-Holstein-Haus (Puschkinstr. 12, 19055 Schwerin)

Vortrag über jüdische Auswanderung nach China in den Jahren ab 1938

Nachdem die meisten westlichen Länder eine weitere Aufnahme jüdischer Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich verweigert hatten, wurde Shanghai ab Mitte des Jahres 1938 zum bedeutenden Zufluchtsort für diese von antisemitischer Verfolgung und Vernichtung bedrohten Menschen. In der Folgezeit flohen bis zu 20.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus den von Nazi-Deutschland kontrollierten Gebieten in die chinesische Metropole. Dort lebten sie unter schwierigen Verhältnissen: Hunger, Wohnungsnot, katastrophale hygienische und ungewohnte klimatische Bedingungen machten ihnen zu schaffen.

Ab Februar 1943 wurden die Flüchtlinge durch die japanische Besatzungsmacht ghettoisiert. In dem ihnen zugewiesenen Stadtteil Hongkou lebten sie zusammen mit der chinesischen Bevölkerung. Das Ghetto wurde am 3. September 1945 befreit. Zwischen 1947 und 1949 verließen die meisten Geflüchteten Shanghai. Einige kehrten nach Deutschland zurück, der größte Teil ging nach Israel, in die USA oder in andere Länder.

Falk Besch beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit den Schicksalen der Shanghai- Emigranten aus den Regionen Mecklenburg und Pommern. In seinem Vortrag präsentiert er erstmals Ergebnisse seiner Forschungen und insbesondere die Geschichte von Carl und Paula Anger, einem jüdischen Ehepaar aus Schwerin. Zudem wird Direktor Chen Jian einen Einblick in das von ihm geleitete und 2021 neugestaltete Shanghai Jewish Refugees Museum geben. Herr Chen wird online aus Shanghai zugeschaltet.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Konrad-Adenauer-Stiftung, Büro Shanghai, der Landeszentrale für politische Bildung MV, des Shanghai Jewish Refugees Museum und der Stiftung Mecklenburg.

Eintritt frei, Voranmeldung bitte unter info@stiftung-mecklenburg.de.

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