71. Genealogentag in Gotha

Blick in den Ausstellungssaal (Foto: D. Garling)

Vom 13. bis 15. September 2019 richtete der DAGV zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. in Gotha den 71. Deutschen Genealogentag aus. Unter dem Motto "Von Gotha aus in die Zukunft der Genealogie" gab es an den drei Tagen Vorträge, ein Rahmenprogramm und Abendveranstaltungen.

Genau ein Vortrag enthielt das Wort Mecklenburg. Dirk Weissleder, seit 2012 Vorsitzender der DAGV, referierte über "Die Mecklenburgische Bark Pribislaw (1847 - 1870) - Maritime Genealogie als Teil moderner und weltweiter Familiengeschichtsforschung". Ohne jetzt hier näher auf den Inhalt einzugehen: spannend, engagiert vorgetragen - man kann Lust bekommen an dem Thema mitzuforschen.

Sehr interessant war auch der Vortrag von Manfred Wegele "Erstellen eines Ortsfamilienbuches". Der Referent beleuchtete alle Etappen der Erstellung eines OFBs. Neben Recherche und Zusammenstellung der Daten gab es auch praktische Hinweise zur kostengünstigen Drucklegung in Eigenregie und weitere nützliche Hinweise zur Ankurbelung des Verkaufes des gedruckten OFBs.

Jeder hat sich schon mit der Entzifferung alter Quellen befasst. Franz Neugebauer vom Bund für Deutsche Schrift und Sprache schilderte in einem sehr lebendigen Vortrag "Schreibkurs Deutsche Schrift" die Geschichte des Alphabets und der Schrift von Sumer bis Europa, wichtige Abschnitte der Schriftentwicklung und die Entwicklung der "deutschen Schrift" bis Kurrent und Sütterlin. Spannend war auch der zweite Teil des Vortrages. Es wurden praktische Übungen gemacht, nicht nur gelesen, sondern jeder schrieb Buchstaben und auch Texte in der alten Schrift.

In der Ausstellung waren die großen kommerziellen Anbieter vertreten: ancestry, myHeritage und Archion. Und ebenso FamilySearch. So ganz verstehe ich die Sache mit den DNA-Tests nicht. In jedem Krimi braucht man einen richterlichen Beschluss dafür. Hier spucken die Interessenten freiwillig in ein Röhrchen und bezahlen noch dafür. Dafür bekommt man seine Abstammungsdaten und kann sich die ganze Arbeit mit den Archiven sparen ... oder habe ich da was falsch verstanden?(*)

Interessant waren natürlich auch die Gespräche mit den Vertretern unserer befreundeten Vereine: der Brandenburger Genealogischen Gesellschaft, der Maus, dem Pommerschen Greif, und natürlich dem Verein für Familienforschung Lübeck. Auch unser MFP war mit einem Logo und ein paar Flyern vertreten - am Stand der genealogisch-heraldischen Vereine und Arbeitsgemeinschaften in Norddeutschland.

Und zum Schluß des kleinen Berichtes eine Zahl: mindestens 2% unserer Mitglieder haben den 71. DGT in Gotha besucht.

(Text: D. Garling)

(*) ausschließlich die persönliche Meinung des Autors

Brandenburger Adler (Foto: D. Garling)
Blick in den Ausstellungssaal (Foto: D. Garling)

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