Carl Malchin und ...

Carl Malchin und wie ich zum MFP kam ...

Vor langer Zeit erforschte ich meine Vorfahren (Bauern, Knechte und Tagelöhner in den Dörfern des Klosteramtes Dobbertin) und hatte auch schon einige Zahlen beisammen. Doch dann interessierte mich auch, wie meine Vorfahren gekleidet waren, wie sie arbeiteten, wie sie lebten. Flugs maile ich am Neujahrstag 1998 an Prof. Gronau, dem damaligen Vorsitzenden des MFP:

"Nachdem ich in der SVZ am 11.11.97 über die Gründung des "Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte" las, möchte ich mich gleich mit mehreren Bitten an Sie wenden: ... Ich suche grafische Darstellungen über das ländliche Leben in Mecklenburg 1700 ... 1880. Gibt es Bücher, o. ä. die solche enthalten?"

[Bild links: Carl Malchin, Mädchen, Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert]

Mitte Februar erhielt ich von einer mir damals unbekannten Frau Ziegler (leihweise) mehrere Bücher. Dieser prompte Service und mehrere ausgetauschte Mails überzeugten mich, im Februar 1998 in den MFP einzutreten.

Ich schweife ein wenig ab. Zurück zu Carl Malchin. Das o. g. Bücherpaket enthielt mehrere Bücher mit vielen Bildern bäuerlichen Lebens, gemalt von Carl Malchin. Ich war begeistert von der Detailtreue, von den Bildern der einfachen Leute und der schönen Darstellung der mecklenburgischen Landschaft in seinen Bildern (Bilder links: unsere Urahnen?). Umso mehr freut es mich nun, dass am 4. Juli 2019 im Staatlichen Museum Schwerin eine Ausstellung mit Bildern von Carl Malchin eröffnet wurde.

[Bild links: Carl Malchin, Knabe, um 1880, Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert]

Von Barbizon bis ans Meer

Carl Malchin und die Entdeckung Mecklenburgs, 5. Juli - 6. Oktober 2019

Carl Malchin (1838-1923) gilt als Begründer der mecklenburgischen Landschaftsmalerei. Mit annähernd 680 Werken besitzen die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern den künstlerischen Nachlass des Malers, bestehend aus Zeichnungen, Ölskizzen und Gemälden. Die Ausstellung ordnet erstmals das Werk Malchins in die internationalen Tendenzen der realistischen Landschaftsmalerei ein (offizieller Text der Einladung).

[Bild links: Carl Malchin, Selbstporträt, 1877]

Es sind jedoch nicht nur Malchins Bilder, die begeistern. Eine digitale, animierte Präsentation seiner Werke (Bild links), angefertigt von Studenten des Fachs Kommunikationsdesign und Medien an der Hochschule Wismar erwecken seine Bilder zum Leben. Eine Präsentation von historischen Dias, bereitgestellt vom Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Muess, versetzt uns in die alte Zeit zurück. Man kann weiter schwärmen: Urban Sketching, historische Pin-Ups, 147 topographisch geordnete Ölskizzen in einem Mecklenburg-Panorama und vieles mehr.

Hier wohnten unsere Vorfahren ... [Carl Malchin, Torfbrücke, 1901, Öl auf Leinwand]

So arbeiteten unsere Vorfahren ... [Carl Malchin, Bei der Kartoffelernte, 1898, Öl auf Holz]

Als Resüme nur einen Satz: Unbedingt diese Ausstellung besuchen!

PS: ein kleines Detail am Rande: mindestens 2% der geladenen Gäste der Eröffnungsveranstaltung sind Mitglied des MFP :-)

PPS: Das Copyright der abgebildeten Malchin Gemälde liegt bei den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommerns (SSGK).

Dieter Garling

Zurück