MFP Frühjahrstagung 2019 in Tellow
Nach dem langen Winter, allein im stillen Kämmerlein der heimischen Familienforschung, trafen sich am vergangenen Wochenende wieder 50 Mitglieder und interessierte Teilnehmer*innen zu einer zweitägigen Frühjahrstagung am Vereinssitz des MFP e.V. in Tellow (Programm).
Nach einer kurzen Einführung durch unseren Vorsitzenden Andreas Parlow eröffnete Torsten Gertz (Vorsitzender des Malchiner Heimat- und Museumsvereins) mit seinem Vortrag zum Malchiner Maler und Grafiker Otto Marcus die Tagung. Er zeichnete nicht nur dessen Lebensgeschichte nach, sondern berichtete auch über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Malchin.
Ohne Pause ging es direkt zum nächsten Vortrag. Zur Einstimmung auf unsere diesjährige Herbsttagung in Neustrelitz, berichtete Dr. Rajko Lippert (Vorsitzender des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz e.V.) über die Landesgeschichte von Mecklenburg-Strelitz. Dabei gelang es dem Referenten, in der Kürze der Zeit in einem sehr humorvollen Stil die Daten und Fakten zur Entstehung und zur Sicherung des kleineren der beiden Mecklenburger (Groß-)Herzogtümer zu beschreiben.
Der dritte Vortrag beschäftigte sich mit der Novemberrevolution 1918 in Mecklenburg. Dr. Christian Lübcke (Museumspädagoge des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums Rostock) beschrieb den aus vielerlei Gründen heute noch immer unzureichenden Forschungsstand zur „Meuterei der Matrosen“ in Kiel und der Ausbreitung dieser Revolution auf ganz Deutschland. In einem mitreißenden Vortrag zeichnete er den Weg der Revolution von Kiel über die Ostsee nach Mecklenburg nach. Er wusste die Zuhörerschaft durch sein Fachwissen zu den Geschehnissen, aber auch den Recherchemöglichkeiten zu den Kriegsteilnehmern des ersten Weltkrieges zu begeistern.
Im Anschluss aller drei Vorträge gab es viele interessierte Nachfragen und in den Pausen wurden die Referenten weiter umlagert. In den Pausen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, Literatur zur Geschichte Mecklenburgs zu erwerben. So manche private Bibliothek dürfte nun um einige Schätze bereichert sein.
Mitgliederversammlung
Am Nachmittag fand die obligatorische Mitgliederversammlung statt. Wir konnten über ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 berichten und stellten die Pläne und anstehenden Aufgaben für 2019 vor.
Tagungssonntag
Am Sonntagvormittag trafen sich zwei Arbeitsgruppen zum Erfahrungsaustausch, außerdem öffnete Angela Ziegler die Vereinsbibliothek. Rund 20 Mitglieder nahmen daran teil.
In der AG Ortsfamilienbücher unter der Leitung von Wilfried Rachow wurden Problemfälle bei der Datenerfassung und der Umgang damit besprochen. Es wurde konstruktiv nach möglichst einheitlichen Lösungswegen gesucht. Zudem wurde festgelegt, dass nach Beendigung der Erfassung das Landeskirchliche Archiv in Schwerin das OFB mindestens in digitaler Form eines PDF-Dokumentes erhält.
Die zweite AG war das Genealogische Forum unter der Leitung von Michael Meyn. Hier wurde über Möglichkeiten der Datensicherung gesprochen und vorgestellt, wie ein Programmwechsel zu einem neuen Genealogieprogramm geschehen kann. Zudem wurde über die Notwendigkeit gesprochen, unveröffentlichte Forschungsergebnisse (z.B. als Gedcom-Datei) über den Tod des Forschers hinaus zu sichern. Ein wichtiges Thema und sicher eine neue Aufgabe für unseren Verein.
Nach anregenden Stunden des Austausches gingen die Teilnehmer*innen der Arbeitsgruppen voll neuer Ideen und Gedanken auseinander.
(Text und Bilder: Andre Adam)