Ortschronistentagung 2019 Rehna

(Foto: A. Adam)

Fachtagung für Ortschronistinnen und -chronisten des Landkreises Nordwestmecklenburg (Programm)

Am 16. November 2019 fand in Rehna die nun schon 24. Tagung der Ortschronisten im Landkreis Nordwestmecklenburg statt. Die von der Stiftung Mecklenburg veranstaltete und von Dr. Reno Stutz geleitete Tagung zog rund 70 interessierte Ortsforscher in den Gerichtssaal des Klosters Rehna. Der MFP e.V. war wieder zahlreich vertreten, z.B. durch Horst Alsleben, Dirk Schäfer und Andre Adam.

Landrätin Kerstin Weiss eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung der Ortschronistenarbeit für Bewahrung der Geschichte des Landes und sicherte nochmals die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit durch den Landkreis und seine Archive zu.

Den Beginn der Vorträge machte Dr. Wurm mit einem Vortrag über den Tagungsort Kloster Rehna, zu dem er auch den Beitrag im Mecklenburger Klosterbuch verfasste. Alle bekannten Quellen zur Geschichte wurden darin ausgewertet. Leider gibt es wenige Aufzeichnungen zur Ereignisgeschichte.

Nach einer kurzen Kaffeepause wurden die 800-Jahr-Feiern von Schönberg und Dassow beleuchtet. Der Leiter des Volkskundemuseums Schönberg Olaf Both berichtete in einem launigen, zum Teil auf Plattdeutsch gehaltenen Vortrag über die Aktivitäten zum Stadtjubiläum. Von den Feierlichkeiten in Dassow berichtete Andrea Hinrichs, die Kulturbeauftragte der Stadt Dassow. Ein Höhepunkt war hier sicherlich das Erscheinen der Ortschronik Dassow durch eine von Pastor Ekkehard Maase geleitete Arbeitsgruppe.

Nach einem weiteren Zwischenstopp am Kaffee- und Kuchenbuffet (liebevoll arrangiert von den Damen vom Klosterverein) kamen wir zum dritten Thema der Tagung. Dr. Tizck aus dem Kultusministerium in Schwerin berichtete über die Bestrebungen und Erfolge des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Traditionen des Landes in das Immaterielle Kulturerbe Deutschlands bzw. sogar der UNESCO aufnehmen zu lassen. Nach diesem Vortrag ging es in die verdiente Mittagspause.

Kevin Nehls vom Kreisarchiv Nordwestmecklenburg in Grevesmühlen berichtete über die online nutzbaren Archivportale und deren ständig wachsenden Angebote:

  • Das Portal ARIADNE wird von der Uni Greifswald betreut und bietet den Archiven die Möglichkeit ihre Findmittel (Erschließungsinformationen) und Digitalisate selbst einzupflegen. Es gibt 475.000 Sachakten online, teilweise mit Vollansichten und ist sehr aktuell für MV.
  • Die Digitale Bibliothek MV stellt kulturhistorisch wertvolle Quellen öffentlich zur Verfügung. Die dort auffindbaren Objekte sind alle digitalisiert und können heruntergeladen werden.
  • Die Archivlandschaft des VdA M-V ist eine Informationsstelle für die Kontaktdaten aller Archive in Mecklenburg-Vorpommern.
  • Das Archivportal D stellt Erschließungsinformationen in Form von Findmitteln für über 20 Millionen Archivalien zur Verfügung. Leider fehlen hier noch Digitalisate.
  • Das Archivportal Europa ist das europäische Pendant zum deutschen Archivportal. Hier sind 275.000.000 Datensätze aus 30 Ländern Europas zu finden.

Im letzten Vortrag des Tages erörterte der Dezernatsleiter Sven Baltrusch die Nutzungsmöglichkeiten des Geoinformationszentrums. Historische Luftbilder, Orthofotos, historische Karten können digital zu einem kleinen Preis erworben werden. Auch online sind Karten verfügbar.

Zum Abschluss der Tagung gab es wieder die Möglichkeit einzelne Projekte und Vorhaben vorzustellen. Herr Stutz berichtete hier vom Neustart der „Stier und Greif"-Heimathefte für Mecklenburg-Vorpommern. Für die nächsten 5 Jahre ist die Finanzierung in einer großen Auflage durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gesichert. Die Hefte sind gegen eine Versandgebühr von 3,50 Euro unter https://www.heimatverband-mv.de/stier-greif.html zu beziehen.

Auch im nächsten Jahr werden wieder Tagungen in Güstrow, Parchim und im Landkreis Nordwestmecklenburg stattfinden. Mit dieser Gewissheit wurden die Tagungsteilnehmer*innen mit vielen neuen Anregungen in das restliche Wochenende entlassen. Auch im nächsten Jahr werden wir diese Veranstaltungen unterstützen und durch unsere Beteiligung die enge Zusammenarbeit zwischen Orts- und Familienforschern stärken.

(Text und Fotos: A. Adam)

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