Ortschronistentagung 2022 in Parchim

Dr. Garling: Flurnamen auf der Stadtfeldmark Lübz
Dr. Garling: Flurnamen auf der Stadtfeldmark Lübz (Foto: Andre Adam)

Die Stiftung Mecklenburg organisierte die

Fachtagung für Ortschronist*innen des Landkreises Ludwigslust-Parchim und der Stadt Schwerin. (Programm)

Heute fand im Alten Rathaus in Parchim die diesjährige „Fachtagung der Ortschronist*innen des Landkreises Ludwigslust-Parchim und der Stadt Schwerin“ statt. Die Veranstaltung in Parchim wird traditionell von Dr. Reno Stutz geleitet und ist von der Stiftung Mecklenburg in Kooperation mit dem Heimatbund Parchim und dem MFP e.V. organisiert. An dieser Tagung nahmen acht Mitglieder unseres Vereins teil.

Nach einleitenden Worten von Dr. Florian Ostrop sprach die Stadtpräsidentin Frau Rohr ein Grußwort. Sie sprach aus, was sich viele im Teilnehmerkreis wünschen: mehr junge Menschen für die Chronikarbeit zu begeistern.

Der erste Vortragsteil begann mit Frau Katja Haescher, der Redakteurin des „Mecklenburg-Magazins“ der Schweriner Volkszeitung. Viele Hobbyforscher liefern die Beiträge zur Geschichte, zur Natur und den Menschen aus Mecklenburg. Sie berichtete über die Arbeit mit den Autoren und ihren Erfahrungen bei den Recherchen zu ihren eigenen Beiträgen. Wichtig bei allen Beiträgen ist der erste Satz, der die Leser einfangen muss, und die Erkenntnis: Menschen lesen gern über Menschen. In diesem Sinne machte sie den anwesenden Chronisten Mut, selbst Beiträge einzureichen.

Im Anschluss berichtete Herr Benjamin Kryl vom Stand des Aufbaus der Kulturmühle Parchim. Das Stadtmuseum Parchim soll dort ab dem Frühjahr 2023 sein neues Zuhause finden. Mehr zur Gestaltung und den Highlights des neuen Museums wird an dieser Stelle nicht erzählt… Wir sind gespannt auf die Eröffnung im nächsten Jahr.

Nach der Mittagspause berichtete unser Mitglied Dr. Dieter Garling über seine gemeinsam mit Walter Kintzel erarbeitete Publikation „Flurnamen auf der Feldmark Lübz“. In einem Diskurs stellte er an einigen Beispielen die gewonnenen Erkenntnisse dar. Aus alten Karten und Dokumenten wurden 240 verschiedene Bezeichnungen gesammelt, kategorisiert, lokalisiert und wo immer möglich gedeutet. Die entstandene Publikation ist im MFP-Verlag-Tellow erschienen und kann über den Buchversand des MFP e.V. für 7,00 € bezogen werden.

Im zweiten Vortrag des Nachmittags berichtete Herber Remmel über seine jahrelange Arbeit an der Ortschronik von Pinnow bei Schwerin. Er hat damit 1976 begonnen und ist noch immer nicht müde! Kritisch betrachtete er die bisher fehlenden Fakten, insbesondere die fünfhundertjährige Zeit des Katholizismus in Mecklenburg und die Bedeutung der Klöster für diese Zeit in Mecklenburg. Hier äußerte er einige Thesen, die aber bisher nicht durch Quellen belegt werden konnten. Es gibt also noch einiges zu tun.

Am Ende gab es wie immer noch eine Runde zur Vorstellung eigener Werke und den fachlichen Austausch. Dieser kam diesmal, durch die Anpassung in der Tagesordnung, in Parchim auch in den Pausen nicht zu kurz. Viele Gespräche fanden statt und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure nahm sichtlich Schwung auf. Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen der Ortschronisten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Kirchdorf auf der schönen Insel Poel am 19.11.2022. Vorher aber sehen wir sicher viele auf unserer Jubiläumstagung am 29. und 30.10.2022 im Schabbell-Haus in Wismar, welche wir zusammen mit der Stiftung Mecklenburg und dem Archivverein in Mecklenburg veranstalten.

Vielen Dank am Schluss für die gute Versorgung mit Kaffee, Keksen und Kuchen durch Frau Ludwig. UND: Nicht zu vergessen die große Kiste köstlicher Äpfel aus ihrem Garten.

(Text: A. Adam)

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