Datenbank Schäferkartei

Hintergründe zum Projekt "Schäferkartei"

Die sogenannte Schäferkartei ist ein Nebenprodukt der Mecklenburgischen Sippenkanzlei und wird somit in der Zeit zwischen 1934-1945 angelegt worden sein. Die Bezeichnung Schäferkartei hat sich im Landeskirchlichen Archiv Schwerin so eingebürgert, ist jedoch nicht ganz korrekt. Eigentlich müsste sie Kartei der nichtsesshaften bzw. unsteten Berufe heißen.

Foto: D. Schäfer
Foto: D. Schäfer

Die Schäferkartei ist eine Sammlung von 7517 Karteikarten in zwei Schubladen. Die Karten sind nach Nachnamen alphabetisch geordnet, d.h. von A-Z, wobei eine alphabetische Ordnung innerhalb der jeweiligen Buchstaben nicht bzw. nicht durchgehend gegeben ist. Ein Teil der Karteikarten scheint durch Benutzung oder andere Umstände etwas durcheinandergeraten zu sein.

Die Karteikarten im Format A 6 sind von verschiedenen Bearbeitern überwiegend handschriftlich mit Tinte oder Bleistift beschrieben worden. Ein kleiner Teil ist maschinenschriftlich beschrieben. Etwa ein Viertel der Karten ist zudem beidseitig beschrieben. In Einzelfällen scheinen Daten auch noch nach 1945 hinzugekommen zu sein. In weiteren wenigen Fällen sind die Daten nicht auf Karteikarten, sondern auf zusammengefalteten A 4-Blättern niedergelegt und scheinen ebenfalls erst später in den Bestand gekommen zu sein.

Die Karteikarten liegen verschiedenfarbig in Orange, rosa, blau, grau und weiß vor, teils als Blanko- Karten, teils mit einem Vordruck versehen. Die Farbe der Karteikarten scheint – bis auf die weißen – keine Rolle zu spielen. Die weißen Karteikarten enthalten i.d.R. Verweise auf bereits bestehende Forschung(en) zu den auf diesen Karten genannten Familienamen und sind teilweise auch mit einer Bestands- oder Registriernummer versehen. Ob diese genannten Forschungen noch existieren und sich ggf. noch unter diesen Registriernummern ebenfalls im Landeskirchlichen Archiv befinden, konnte bisher noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Inhalt

Beispiel für einen Scan (Bild: D. Schäfer)
Beispiel für einen Scan (Bild: D. Schäfer)

Die Karteikarten enthalten Lebensdaten zu Personen, die i.d.R. einem nichtsesshaften bzw. unsteten Beruf nachgingen. Es finden sich folglich Berufe wie Schäfer, Holländer, Hirten, Müller und Mühlengesellen bzw. -knechte, Jäger, Schulmeister und Lehrer, aber auch Schmiede und Fischer, Pächter, Pensionäre und Gutsbesitzer. Der Umfang der auf den Karteikarten niedergeschriebenen Daten ist sehr unterschiedlich. Es gibt Karten, die eine mehr oder weniger vollständige Aufstellung der gesamten Familie beinhalten, aber auch Karten, die nur einen Familiennamen und Ort und/oder das Jahr der Erwähnung angeben. Dazwischen ist alles möglich.

Den Karten kann man somit i.d.R. eine oder mehrere der folgenden Angaben entnehmen:

  • Beruf
  • Familienname, Vorname(n)
  • Geburts- und Vorname der Ehefrau(en)
  • Namen der Kinder
  • Orte, an denen der Proband seinen Beruf ausübte, heiratete oder dessen Kinder geboren wurden oder Orte, die mit anderen Lebensereignissen des Probanden in Zusammenhang stehen
  • Weitere Angaben wie z. B. Herkunft der Ehefrau, weitere Lebensdaten und anderes

Auswertung der Kartei

Das Landeskirchliche Archiv Schwerin hat dem MFP e.V. die Schäferkartei zur Auswertung und Nutzung überlassen. Die ausgewerteten Daten dürfen schriftlich oder online publiziert werden. In einem ersten Schritt wurden sämtliche Karteikarten farbig gescannt und liegen nun im JPG- und PDF-Format zur weiteren Auswertung bereit.

Die Indexierung der enthaltenen Berufe, Orte und Namen erfolgte im Rahmen eines "Mitmachprojektes" vom 4. März bis 5. April 2020. Für die Erfassung wurde den insgesamt neunzehn Helfern Einzelkartenscans der Vorder- und ggf. Rückseiten sowie Erfassungsvorlagem im Excel- bzw. OpenOffice-Format über Downloadlinks zur Verfügung gestellt. Nach Rücksendung wurden die Erfassungsdateien grob auf Schreib- und Erfassungsfehler kontrolliert und in eine Datenbank zu übernommen. Insgesamt enthält die Datenbank 20.895 Personen, die als Berufsträger, Ehefrauen und Kinder auf den Karten der Kartei aufgeführt sind.

Vielen Dank an die Helfer. Viel Erfolg bei der Recherche.

Auf den Karteikarten der Schäferkartei können folgende Angaben enthalten sein:

  • Beruf
  • Familienname, Vorname(n)
  • Geburts- und Vorname der Ehefrau(en)
  • Namen der Kinder
  • Orte, an denen der Proband seinen Beruf ausübte, heiratete oder dessen Kinder geboren wurden oder Orte, die mit anderen Lebensereignissen des Probanden in Zusammenhang stehen
  • Weitere Angaben wie z. B. Herkunft der Ehefrau, weitere Lebensdaten und anderes

Alle weiteren vorhandenen Angaben können auf dem verlinkten Bild der Karteikarte (Vorderseite und ggf. Rückseite) angesehen werden.


HINWEIS: Die Recherche in dieser Datenbank steht aktuell nur Vereinsmitgliedern nach Anmeldung zur Verfügung. Nichtvereinsmitglieder können sich bei Interesse über unseren Verein informieren und natürlich gern Mitglied werden.


Zusätzlich können die umfangreichen und online bei Familysearch einsehbaren "Kartei-Auszüge aus Mecklenburgischen Kirchenbüchern über Gutspächter, Holländer, Schäfer, Müller u.s.w., 1600-1800" für Recherchen verwendet werden.